Wie verhalte ich mich bei Bienenstichen?
Prinzipiell: Nichtstun kann als unterlassene Hilfeleistung bestraft werden. Falsche Behandlung durch einen Nichtmediziner hat keine strafrechtlichen Folgen.
1. Gebot: Ruhe bewahren!
Der Verletzte muss jederzeit das Gefühl haben, dass der Betreuer das Geschehen voll im Griff hat, denn Angst beim Betroffenen verstärkt ganz erheblich das Ausmaß der allergischen Reaktion.
2.: Den Verletzten aus dem Gefahrenbereich bringen
3.: Stachel entfernen
4.: Gefährdung beurteilen durch Befragung und Augenschein:
- Ist der Betroffene Allergiker?
- Sind Heuschnupfen, Bindehautentzündungen oder Asthma bekannt?
- Ist eine Bienengiftallergie bekannt?
- Welcher Schweregrad liegt vor?
Maßnahmen:
bei Lokalreaktionen:
- beruhigend einwirken!
- Insektenstichsalbe lokal anwenden.
- Eiswürfel, ätherisches öl, etc. tun es auch.
bei Allgemeinreaktionen:
Schweregrad abschätzen:
- bei leichten Allgemeinreaktionen ein Antiallergikum oder Kalzium als Trinkampulle verabreichen (rezeptfrei erhältlich).
- Unbedingt den weiteren Verlauf beobachten!
- Bei Verschlechterung, bei mittelschwerer und schwerer Allgemeinreaktion:
- je nach Schwere der Erscheinungen nächsten Arzt, Notarztwagen oder Rettungshubschrauber rufen (Handy sollte greifbar sein!), beim Patienten bleiben!
Sofortbehandlung bei schwerer Allgemeinreaktion:
- Patient flach und warm lagern
- InfektoKrupp Inhal anwenden: Lösungsmittel aus der Kunststoffampulle in die Glasflasche geben, dem Patienten 2 Sprühstöße tief in den Rachen sprühen, Patient soll während des Sprühens einatmen.
- Falls erforderlich: nach 5 Min wiederholen.
für einen anwesenden Arzt:
- Adrenalin (Epinephrin HCI Amp. 1 m1= 1 mg)
- Erwachsene: 0,3 mg streng s.c. evtl. nach 10-15 Min. wiederholen
- Kinder: 0,01 mg/kg Körpergewicht s.c. evtl. nach 10-15 Min. wiederholen
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