Pressemitteilung 08.04.2016

Nutzerverbände
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Presseinformation

Naturschutz mit Augenmaß

Nutzerverbände formieren sich – Resolution erarbeitet

Vor einigen Tagen, am Donnerstag, 10. März 2016, haben sich in Kiel sechs Dachorganisationen sogenannter “Nutzerverbände” zu einer gemeinsamen Aufstellung formiert. Auf Einladung des Arbeitskreises Eigentum & Naturschutz Schleswig-Holstein und nach einem einführenden Vortrag von Herrn Gregor Beyer, Potsdam, vereinbarten

  • Aktionsbündnis Forum Natur, Berlin
  • Arbeitskreis Eigentum & Naturschutz Schleswig-Holstein
  • Forum Natur Brandenburg
  • Förderverein nachhaltige Wirtschaft Niedersachsen
  • Netzwerk Grüne Region Bremen
  • Pro Natur MV

eine bundesländerübergreifende engere Zusammenarbeit durch Informationsaustausch und wechselseitige Unterstützung.

Die Organisationen beschlossen die Erarbeitung einer gemeinsamen Resolution, die nachstehend abgedruckt ist:

      1. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist nicht nur Staatsziel (Artikel 20a Grundgesetz), sondern auch Selbstverpflichtung derjenigen, die Natur nachhaltig bewirtschaften.
      1. Uns eint die gemeinsame Überzeugung, dass Naturschutz nur dann erreicht werden kann, wenn auch die Lebensgrundlagen derjenigen gesichert sind, die in den deutschen Kulturlandschaften zum Teil seit Generationen leben und sie schon um ihrer eigenen Existenz willen seit jeher sachkundig und nachhaltig bewirtschaften.
      2. Insbesondere im Rahmen der FFH- und Vogelschutzrichtlinie kam und kommt es in der Vollzugspraxis seit zwei Jahrzehnten immer wieder zu erheblichen Schwierigkeiten. Die Umsetzung der Richtlinien hat zu erheblichen Akzeptanzproblemen geführt. Oftmals hat der Schutz der Natur vor dem Menschen Vorrang vor dem Schutz der Natur durch den Menschen. Die Kommunikation mit denjenigen, die mit und in der Natur wirtschaften, muss deutlich verbessert werden. Für Managementplanungen muss das Einvernehmen der Bewirtschafter Voraussetzung sein.
      3. Behördlicher und verbandlicher Naturschutz ist zu oft unverhältnismäßig. Infrastrukturprojekte scheitern oder werden verzögert, kleine Anlässe werden drakonisch sanktioniert, problematische Eingriffe politisch passend gemacht.
      4. Die Interessen der Nutzer und Eigentümer müssen in die politische und planerische Abwägung einbezogen werden, um negative Effekte auf Wirtschaft und Naturschutz zu vermeiden. Wir sind offen für Gespräche, denn Nachhaltigkeit und Naturschutz zählen zur Basis unseres Wirtschaftens.
      5. Wir vereinbaren fachlichen Austausch, persönlichen Kontakt und eine immer engere Zusammenarbeit.

In den Dachorganisationen sind über 30 Verbände mit über 3 Millionen Mitgliedern zusammengeschlossen. Sie verleihen einer Mehrheit eine Stimme für einen Naturschutz mit Augenmaß.

 

Kiel, den 7. April 2016

Aktionsbündnis Forum Natur, Berlin (www.forum-natur.de)

Arbeitskreis Eigentum & Naturschutz Schleswig-Holstein

(www.arbeitskreis-eigentum-und-naturschutz.de)

Forum Natur Brandenburg (www.forum-natur-brandenburg.de)

Förderverein nachhaltige Wirtschaft Niedersachsen (www.fnw-online.de)

Netzwerk Grüne Region Bremen (www.gruene-region-bremen.de)

 

v.i.S.d.P

 

Dr. Tilman Giesen, Arbeitskreis Eigentum & Naturschutz,

0431/5900994, arbeitskreis@lauprecht-kiel.de
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